Die Wälder Kajak Tage gehen auch 2023 im Bregenzer Wald in Vorarlberg über die reißende Bühne. Am Donnerstag bieten Veranstalter HIGH 5 und das KANU Magazin ein breites Rahmenprogramm mit einem Testival und Herstellern aus der Szene, einem »Dicke-Backen-Contest« am Wehr von Egg und ein Free-Bier für jeden. Am Donnerstag Abend gibt es im HIGH 5 einen Kajak-Vortrag, Lagerfeuer, Sound und Open End an der Bar.
Am Donnerstag und Freitag läuft das Wasser ab 10 Uhr in Bezau übers Wehr, dort kann man sein Boot also ab 10.30 zu Wasser lassen, schnelle Paddler sollten bis um 11 Uhr warten. Die zehn Kubikmeter werden gegen 11 Uhr am Kraftwerk Andelsbuch eintreffen. 500 Meter danach kommen aus dem Stausee Aach noch einmal fünf Kubikmeter dazu. Wer ein zweites Mal paddeln will, sollte spätestens um 14.30 Uhr am KW Andelsbuch noch einmal einbooten. »Wasser aus« im HIGH 5 in Lingenau ist um 16 Uhr.
Alle Paddler erwartet im HIGH 5 am Ausstieg am ehemaligen Lingenauer Bahnhof ein kühles Bier, außerdem gibt’s die bewährte Paddler-Pauschale im HIGH 5 Camp. Für zehn Euro kann man sein Zelt aufstellen – inklusive Parkplatz, Duschen, WC und Morgen-Kaffee – die Plätze sind aber begrenzt. Andere empfehlenswerte Locations direkt an der Ach sind Camping Andelsbuch und Camping Doren. Sonstige Unterkünfte: www.bregenzerwald.at. Im HIGH 5 sorgen am Nachmittag/Abend coole Rhythmen und Lagerfeuerromantik für Stimmung.
Ab 2025 in die Schweiz
Leider trüben dieses Jahr schlechte Nachrichten die Vorfreude. Das Verhältnis zwischen Wasserwirtschaft und Outdoorsport galt in Vorarlberg zwar lange als vorbildlich – hat sich aber leider verschlechtert. Zitat von der Website des Veranstalters: »Die illwerke vkw gehören dem Land Vorarlberg (somit den Vorarlbergern, vertreten durch die Landesregierung aus ÖV und Grünen). Die illwerke vkw haben jetzt die Wälder Kajak Tage von vier auf zwei Tage reduziert. 163 Millionen Euro Gewinn im Jahr 2022 (somit rund 450.000 Euro/Tag) waren offenbar zu wenig um uns Outdoorsportlern vier Tage je vier Stunden Wasser in der Bregenzer Ach durchzulassen.«
Zudem hätten die illwerke vkw den Veranstaltern mitgeteilt, dass die Kosten für das Wasser der Kajakfahrer für die outdoortrophy statt wie bisher rund 2000 Euro/Tag, in Zukunft minimum 20.000 Euro/Tag kosten würden. Diese Mitteilung sei bereits vor der Ukraine-Krise eingegangen und habe damit nichts mit der Energiekrise zu tun. »Das ist für uns nicht zu stemmen«, schreiben die Veranstalter und fügen hinzu: »Das alles geschieht im Wissen, dass das Dotierwasser (die Mindestwassermenge im Fluss, die den Fischen das Überleben sichert) viel zu gering ist und nicht einmal die europäische Wasserrahmenrichtlinie eingehalten wird!«
Protestfahrt
Am Donnerstag (Fronleichnam), 8. Juni, treffen sich Kajakfahrer um 17 Uhr beim Einstieg an der Subersach und fahren von dort 500 Meter bis ins HIGH 5 um die Bevölkerung gegen den Ausverkauf des Wassers und das Sterben der Fische aufgrund des zu geringen Dotierwassers aufmerksam zu machen. WWF, Greenpeace, der Alpenschutzverein und führende Naturschutzorganisationen sind ebenfalls vor Ort. Im Anschluss an die Fahrt soll die offizielle Klage gegen die illwerke vkw und das Land Vorarlberg wegen der Nichteinhaltung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie eingebracht werden.
Weitere Infos: https://www.outdoor.at/de/events/waelder-kajak-tage.php
