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Drachenboote an der Schule

Wer ist der Mensch hinter der Idee, das Drachenbootfahren in den regulären Schulunterricht zu implementieren? Der 32-jährige Stephan Menzel sitzt seit Kindesbeinen im Kajak und hatte im Laufe der Jahre zahlreiche Erfolge im Kanurennsport zu verbuchen. So sicherte er sich mehrfach den Landesmeistertitel Sachsen-Anhalts, brachte Medaillen von der Ostdeutschen Meisterschaft im K4 mit nach Hause und fuhr 2019 nach einer längeren Kajak-Pause bei der Deutschen Meisterschaft auf die vorderen Ränge.

Den Drachenboot-Sport in die Schule zu bringen, war ein echtes Herzensprojekt des beliebten Lehrers. Es war nicht nur die eigene Leidenschaft für diese eher unbekannte Wassersportart, sondern auch der Wille, Jugendlichen eine neue Welt zu zeigen. Das Drachenbootfahren ist viel mehr als nur ein Sport – es verbindet wichtige und elementare Aspekte des Lebens: Wasser, Vertrauen, Gemeinschaft, Achtsamkeit und Loslassen. Darüber hinaus ist man nicht nur in der Natur, sondern durch das natürliche Gleiten über den Fluss auch Teil eben dieser. So können die Schülerinnen und Schüler völlig neue Perspektiven im oft stressigen und reizüberflutenden Schulalltag erleben.

Das Team gewinnt

Stephans Idee, nicht nur eine Arbeitsgemeinschaft nach der Schule anzubieten, sondern den Wassersport in den Lehrplan zu integrieren, stieß sowohl bei seinem Verein als auch bei der Schulleitung auf großes Interesse. Trotzdem galt es, noch unzählige kleine und große Hürden zu überwinden, bis im ersten Schulhalbjahr 2019/2020 die ersten Paddel in die Saale gestochen werden konnten.

Und wie sehen die Schülerinnen und Schüler den Drachenboot-Sport? Unter anderem erzählen sie mir, sie fänden es toll, einen außergewöhnlichen Sport auszuüben, und seien neugierig auf mehr. Ein anderer gesteht, dies sei endlich mal ein Sport, in dem auch er gut sei. Außerdem erfahre ich, wie frei die Jugendlichen sich hier draußen fühlen und dass sie sich jetzt als echtes Team, als eine starke Gemeinschaft sehen. Kein Wunder: Beim Drachensport gewinnt das »Wir«.

Eine ausführliche Reportage über dieses Projekt lesen Sie in KANU 6/2020 (erscheint am Freitag, 9. Oktober).