Im vergangenen Sommer hat sich ein europäisches Team um den Abenteurer und Wildwasserfilmer Olaf Obsommer aufgemacht, um in Tibet die wilden Gewässer des Himalaya zu erkunden. Bei ihrer Expedition waren sie auf der Suche nach mächtigem Wildwasser an der Grenze der Befahrbarkeit. Aber nicht nur die Schwierigkeiten auf dem Wasser, sondern auch die Höhe, meistens über 4000 Meter, sowie der einsetzende Monsun und die völlige Abgeschiedenheit machten den Trip zu einer besonderen Herausforderung. Wie geht man mit solchen Gegebenheiten mental um, und wie stellt man sich auf die Befahrung solcher Big Water Monster ein? Die Expeditionsteilnehmer standen uns Rede und Antwort – hier der Tipp von Thilo Wietzke, mit allen Wassern gewaschen von zahlreichen Expeditionen, zum Beispiel in Russland, Südamerika, Kanada und nun eben Tibet.
Thilo Wietzke: Stromschnelle in Abschnitte zerlegen
»Ich schaue mir in der Regel eine schwere Stelle erst im Ganzen an. Wenn ich eine Linie erkenne, zerlege ich die Stromschnelle mit den jeweiligen Schwierigkeiten in einzelne Abschnitte. Diese gehe ich dann nacheinander durch. Dabei achte ich vor allem auf Gefahren wie beispielsweise Siphone oder große Rückläufe, aber auch auf markante Stellen, die ich aus dem Boot erkennen kann, um mich zu orientieren. Anschließend füge ich die Abschnitte im Kopf zusammen. Wenn ich die Linien der verschiedenen Abschnitte nicht miteinander verbinden kann, überdenke ich meinen Plan. Manchmal finde ich noch einen anderen Weg. Wenn nicht, umtrage ich lieber.«
Die anderen Teilnehmer geben ihre Ratschläge im KANU Magazin, Ausgabe 6/2019, noch bis 6. Februar im Handel. Und natürlich hier zu haben: https://shop.primaneo.de/kanu-magazin/einzelhefte/printausgaben/1347/kanu-magazin-6/2019-1/2020