Deutschland Reise

Wasser und Wein

Deutschlands nördlichstes Qualitätswein-Anbaugebiet schmiegt sich an die Flüsse Saale und Unstrut – ihr südländisches Flair hat der Region gar den Beinamen »Toskana des Nordens« eingetragen. Echten Genuss findet man hier aber nicht nur im Glas, sondern auch auf dem Wasser.

Jens Bellmann (großes Bild), Thomas Einsiedel, Lars Brinkmann

Unterwegs auf der Saale, Paddeltouren-Pause. Sonnenstrahlen lassen den Weißwein im Glas funkeln. Beim Anblick der Forelle und der Bratkartoffeln läuft Wasser im Mund zusammen. Die Neoprenschlappen lüften unter dem Tisch, das Handy ruht unbeachtet in der Schwimmwestentasche. Der Blick richtet sich auf die Saale, die ein paar Meter unterhalb der Terrasse des Weinguts Zahn vorbei fließt. Wer sagt denn, dass Paddeln spartanisch sein muss? Kann es sein, muss es nicht. Zumindest nicht in den Pausen, und eine solche haben wir uns redlich verdient, denn ein paar Kajakkilometer Saale liegen schon hinter uns.

Saale: Camburg-Bad Kösen
Los ging es heute morgen in Camburg. Die Einsatzstelle liegt zwar etwas verborgen, doch sie zu finden ist kein Hexenwerk: die Bahnhofstraße runter bis zur Ecke des Sportplatzes, von dort einen kleinen Weg hinab zum Fluss, linke Uferseite. Ein paar Meter oberhalb plätschert das Wasser über ein kleines Wehr. Gegenüber dampft eine kleine Insel in der Morgensonne. Flussabwärts: freie Fahrt. Noch in Camburg geht die Fahrt unter einer Straßenbrücke hindurch, rund 50 Meter dahinter befindet sich am rechten Ufer eine weitere Einsetzstelle, eigentlich die offizielle. Ihr Vorteil: Parkplätze an der Straße oberhalb des Flusses.
Wenig später residiert oberhalb des rechten Ufers das Schloss Tümpling, danach geht es endgültig ins Grüne. Bis Stöben begleitet die Landstraße 1061 den Fluss, doch die dichte Ufervegetation lässt das meist in Vergessenheit geraten. In Stöben geht es unter zwei benachbarten Brücken hindurch, dann knickt die Saale nach rechts und lässt die Straße hinter sich. Bis jetzt war vom Fluss aus nicht viel zu sehen von Deutschlands nördlichstem Qualitätswein-Anbaugebiet, doch das ändert sich bald, denn auf den Hängen rechts des Ufers tauchen die ersten Rebstöcke auf.
Ein paar Kilometer später ist es dann soweit. Direkt vor der Straßenbrücke in Großheringsdorf wartet die verführerischste Aussetzstelle der Tour. Ein paar Meter die Straße hinauf lockt das Weingut Zahn mit den Erzeugnissen seiner Reben und allerhand kulinarischen Genüssen. Wer es etwas weniger opulent mag, kann es sich in der Katuka Bar direkt oberhalb der Aussetzstelle schmecken lassen.
Der Nachteil dieser Art Paddelpause: Sie beschert dem zuvor putzmunteren Flusswanderer eine gewisse Trägheit. Doch der innere Schweinehund ist bald überwunden, und die Saale hat uns wieder. In der Folge wird der Fluss kurviger, immer wieder schieben uns die Paddel unter Straßen- oder Bahnbrücken hindurch. Meist fließt die Saale ruhig und behäbig dahin, aber manchmal nimmt sie ein wenig Schwung auf. Dann kann’s ein bisschen spritzig werden, und leichte Schwälle machen etwas Bootsbeherrschung vorteilhaft. Nichts Wildes, auch blutige Anfänger in Leihbooten kommen hier heil herunter.
Nach der Mündung der Ilm vollführt die Saale einen Rechtsknick – und lässt danach das Bundesland Thüringen für immer hinter sich. Der Rest der Tour gehört Sachsen-Anhalt, und dieses Bundesland empfängt seine paddelnden Gäste schon bald mit dem spektakulärsten Abschnitt der Strecke: die Bad Kösener Pforte.
An dieser Stelle fließt die Saale auf eine schroffe Muschelkalk-Steilwand zu – nach den ersten Weinbergen der nächste Toskana-Effekt. Die Wand steht dem Fluss im Weg, also macht er direkt darunter eine fast vollkommene Kehrwende. An deren Scheitelpunkt verlockt ein Mini-Strandstück mit Bank zum Pausieren und Genießen der Aussicht. Dann geht’s um die Kurve, und direkt danach thronen zwei Burgen majestätisch über dem Fluss: die Burg Saaleck und die Rudelsburg, imposant gelegen auf hohen, schroffen Muschelkalkfelsen.
Beide Burgen weisen auf die strategische Bedeutung dieses Ortes im Mittelalter hin, blicken aber auf eine unterschiedliche Geschichte zurück: Die Burg Saaleck wurde von den Naumburger Bischöfen errichtet, aber schon im Jahr 1585 aufgegeben. Ihre Ruinen können besichtigt werden, und auch wechselnde Ausstellungen werden hier gezeigt.
Die Rudelsburg, eine Bastion der Markgrafen von Meißen, ist besser erhalten. Hier schrieb ein Student aus Pommern das Lied von der »Saale hellem Strande«. Eine Ausflugsgaststätte sorgt für das leibliche Wohl, eine Außenstelle des Standesamtes Bad Kösen für stilvolle Hochzeiten. Ein guter Start für eine Wanderung zur Rudelsburg befindet sich beispielsweise beim Schiffsanleger für die Bad Kösener Fahrgastschifffahrt.
Im weiteren Flussverlauf verkehren Ausflugsschiffe zwischen den Burgen und Bad Kösen. Vorsicht ist also angesagt, im Zweifelsfall sind Kanuten in ihren Nussschalen einfach der schwächere Kollisionspartner. Oberhalb von Bad Kösen taucht das 320 Meter lange Gradierwerk auf – ein imposanter Hinweis auf die Geschichte der Salzgewinnung in dieser Stadt. Wenig später folgt links eine lange Spundwand, und kurz nach ihrem Ende liegt rechts der Ausstieg zum Campingplatz Bad Kösen – wer mag, kann seine Tour hier auf komfortable Weise unterbrechen.

Saale: Bad Kösen-Naumburg
Wer weiter paddelt, gerät schon bald in den Bereich des Wehrs Bad Kösen. Keine plätschernde Stufe wie in Camburg, sondern ein echter Kaventsmann. Ohnehin, die Stelle ist ein bisschen heikel. Kurz vor dem Wehr sollte man auf eine Personen-Seilfähre Acht geben. Und sich danach bald ans rechte Ufer halten, um nicht in den Bereich des Wehrs zu geraten. Wer das tut, gelangt von ganz allein zur Aussetzstelle, auch wenn die recht spät zu erkennen ist. Die unterste Stufe der erst 2020 errichteten Bootstreppe, die es jetzt beim Aussteigen zu erklimmen gilt, ist etwas hoch geraten und zwingt vor allem tief sitzende Kajakfahrer bei niedrigem Wasserstand zu einer Art Klimmzug – für den einen oder anderen betagteren Paddler möglicherweise nicht ganz leicht.
Nach Bad Kösen taucht die Saale wieder in ein fast dschungelartiges Grün. Doch schon bald rücken die Weinberge wieder näher an den Fluss. In einem davon, einem Teil des Landesweinguts Kloster-Pforta, bilden riesige Lettern den Schriftzug »Saale-Unstrut-Wein«, was irgendwie an Hollywood erinnert.
Am rechten Ufer liegt kurz darauf die Gaststätte Fischhaus, Ausstieg unterhalb einer Fußgängerbrücke. Bodenständige Kost für alle, die mal wieder eine Stärkung brauchen. Dann taucht die Saale wieder ins Grün, doch schon bald nach der Einmündung der Kleinen Saale hört man es rauschen: Die aus Steinen aufgeschüttete Staustufe Altenburg naht. Mit dem richtigen Boot, der richtigen Ausrüstung (Helm!), dem nötigen Können und ausreichendem Wasserstand vielleicht befahrbar. Für die große Mehrzahl der hier verkehrenden Wanderpaddler aber sicher nicht. Also wird auf der rechten Seite umtragen.
Es ist nun nicht mehr weit bis zum Ende der Tour. Kurz vor dem Ziel muss man nochmal auf zwei Personen-Seilfähren achten. Im Naumburger Blütengrund mündet von links die Unstrut. Kurz darauf liegt rechts der Anleger des Naumburger Kanu Clubs, doch der ist Vereinsmitgliedern und ihren Gästen vorbehalten. Der Rest der Bevölkerung paddelt noch 100 Meter weiter und hebt am Ausstieg des Campingplatzes Blütengrund, ebenfalls am rechten Ufer, den schmerzenden Hintern vom Bootssitz. Schluss für heute.

Weinanbau-Gebiet Saale-Unstrut
Am Abend folgt auf dem Outtour-Campingplatz in Kirchscheidungen eine Wein-Verköstigung. Riesling, Müller-Thurgau und Weißburgunder rinnen in mehr oder weniger kundige Kehlen. Alles Produkte aus der Region, selbstredend. Dass sich in dieser Gegend das nördlichste der 13 Qualitätswein-Anbaugebiete Deutschlands befindet, liegt an zwei Grundvoraussetzungen: zum einen den Böden, darunter Muschelkalk-Verwitterungsböden, Buntsandstein, Lösslehm und Kupferschiefer. Zum anderen dem besonderen Mikroklima an den Südhanglagen entlang der engen Flusstäler – viel Sonne, ausreichend Feuchtigkeit. 1600 Stunden im Jahr scheint hier die Sonne, 300 mehr als an der Mosel.
Kein Wunder also, dass der Weinbau im Saale-Unstrut-Gebiet bis ins frühe Mittelalter zurückgeht. 998 wurde er in einem kaiserlichen Schriftstück erstmals urkundlich erwähnt. Bis ins 15. Jahrhundert wuchsen die süßen Trauben auf mehr als 10.000 Hektar, nicht nur an den steilen Uferhängen der Flüsse, sondern auch auf den Plateaus. »Allerdings sahen die Weinberge damals sicher anders aus als heute«, sagt Outtour-Chef Jens Bellmann: »Nicht so ordentliche Monokulturen, mehr wie ein Garten, mit allerhand anderen Gewächsen zwischen den Reben.«
Doch in den nächsten Jahrhunderten gibt es eine ganze Reihe Rückschläge. Der erste: die Reformation, die das Aus für viele der Wein produzierenden Klöster bringt. Der zweite: die Konkurrenz durch die Kartoffel, mit der man Schnaps brennen kann. Der dritte: die Abschaffung der Zollgrenzen durch den Deutschen Zollverein – dadurch drängten ab 1834 auch Weine aus anderen Gebieten in die Region. Und der schlimmste: die Reblaus-Seuche. 1874 kommt der Schädling an, 13 Jahre später sind vom Saale-Unstrut-Weinbau nur noch 600 Hektar übrig. 1918 sind es nur noch 100 Hektar.
Rettung bringt die Pfropfrebe: Dabei werden widerstandsfähige amerikanische Reben mit heimischen Sorten veredelt. 1934 wird die Winzervereinigung Freyburg an der Unstrut gegründet, dann bringen die Wirren des Zweiten Weltkriegs den nächsten Rückschlag. Zu DDR-Zeiten behaupten sich die Winzergenossenschaft und das Volkseigene Weingut Naumburg in den widrigen Verhältnissen der Planwirtschaft. In den 60er Jahren wird sogar wieder aufgerebt: Zu Riesling, Gutedel, Weißem und Grauem Burgunder, Traminer und Elbling kommen Müller-Thurgau und Silvaner hinzu und übernehmen für lange Zeit die vorderen Ränge in der Anbautabelle.
1990, das Jahr der Wiedervereinigung: In Freyburg gründet sich der Weinbauverband Saale-Unstrut. Die Region wird als Qualitätsanbaugebiet in die Reihen der gesamtdeutschen Winzerschaft aufgenommen. Das Anbaugebiet ist mit 320 Hektar aber vergleichsweise winzig. Schon bald kommt es zu den ersten privaten Gutsgründungen. Heute sind es an die 30 Weingüter im Haupterwerb und 40 im Nebenerwerb. Die beiden größten: die Winzervereinigung Freyburg-Unstrut und das Landesweingut Kloster Pforta. Die Weinanbaufläche im Saale-Unstrut-Gebiet umfasst heutzutage wieder rund 770 Hektar (Sachsen-Anhalt 650, Thüringen 110, Brandenburg zehn) – und damit nicht einmal ein Prozent der bundesdeutschen Gesamtfläche. Doch so klein die Fläche, so groß der Ruf. Ende Januar 2020 lobte die Süddeutsche Zeitung die Region als »echte Entdeckung für Weinliebhaber« und »Wundertüte der deutschen Weinbaugebiete«. Die Winzer hier seien experimentierfreudig, und außerdem wüchsen »an den Flüssen Saale und Unstrut so viele verschiedene Rebsorten in nennenswerter Menge wie sonst kaum irgendwo«. Kleiner Wermutstropfen: Die kleine Anbaufläche bedingt eine relativ geringe Ausbeute an Rebensaft-Litern – was dazu führt, das ein großer Teil in der Region selbst genossen wird. Außerhalb davon ist Saale-Unstrut-Wein nicht ganz leicht zu bekommen.

Unstrut: Kirchscheidungen-Freyburg
Auf dem Outtour-Campingplatz, am Morgen nach der Weinprobe. Vor dem Schäferwagen fließt heißes Wasser aus einem Blechtopf in eine Blechtasse. Dort vermischt es sich mit löslichem Espressopulver zu einer tiefschwarzen Brühe. Nicht gerade eine Geschmacksexplosion dieses Zeug, macht aber wach. Gut so, denn der Einstieg zur heutigen Tour befindet sich direkt am Campingplatz, und es geht gleich los. Also runter mit dem Koffein und rüber zum Steg. Hier warten wir noch kurz, bis sich eine größere Gruppe fröhlicher Jugendlicher in ihre Canadier sortiert hat, dann klettern auch wir in die Boote. Ruhig und friedlich geht es dahin. Hat die Saale gestern an manchen Stellen ein bisschen Temperament gezeigt, so ist die Unstrut ein ausgeglichener Wanderfluss, den nichts aus der Ruhe bringen kann – wofür auch die Schleusen sorgen, die sich uns im Laufe der Tour in den Weg stellen werden.
Zuerst dümpelt der Fluss ein Weilchen nach Nordosten, dann wendet er sich südöstlich Richtung Saale. Dichter Uferbewuchs zieht vorbei, dahinter Felder und sanfte Berghänge. Nach sechs Kilometern ist die Schleuse in Laucha erreicht. Außerhalb der Schleusenzeiten (die Pausenzeiten des Personals werden unerbittlich eingehalten) muss man umtragen: links raus, über die Landesstraße 209 und wieder runter zum Fluss – alles in allem etwa 200 Meter.
Danach geht es weiter, und allmählich ändert sich die Landschaft. Trocken-felsige Hänge links des Flusses und der eine oder andere Weinberg beginnen, südländisches Flair zu verbreiten. Erinnerungen an den letzten Italien-Urlaub schleichen sich in den Hinterkopf. Nach elf Kilometern liegt der Ort Balgstädt am rechten Ufer. Hier stellt die Kanuwerft »Burgenland« Holzkanus mit »Haben-will-Effekt« her.
Einen Kilometer später folgt die nächste Unterbrechung: die Schleuse Mühle Zeddenbach. Wer nicht schleusen kann, muss rechts umtragen.
Auf den letzten Kilometern der Tour wird immer deutlicher, warum sich die Region den Beinamen »Toskana des Nordens« redlich verdient hat: Auf der linken Seite liegen Weinberge in der Sonne, die Rebreihen durchzogen von Trockenmauern, und sogar die darin liegenden Weinberghäuschen sehen irgendwie italienisch aus. Fast erwartet man, den schiefen Turm von Pisa hinter der nächsten Flusskurve auftauchen zu sehen, aber stattdessen nähen wir uns nach nunmehr 14 Kilometern dem Städtchen Freyburg – und somit der nächsten Schleuse, die die ankommenden Paddler vor eine schwierige Wahl stellt. Möglichkeit eins: schleusen (oder rechts umtragen), danach sechs Kilometer weiter paddeln, miterleben, wie die Unstrut in der Saale ihr Leben aushaucht, und abermals am Naumburger Blütengrund die Tour beenden. Möglichkeit zwei: vor der Schleuse aussteigen und Schluss machen für heute.
Wir entscheiden uns für die zweite Option und für einen Besuch des Städtchens Freyburg. Über den Parkplatz eines Supermarkts schlendern wir zu einer Brücke über die Unstrut und weiter ins Stadtzentrum. Freyburg hat sich zum Zentrum des Weinanbaus in der Saale-Unstrut-Region gemausert. An manchen Hauswänden ranken sich Weinreben nach oben. Nach der Brücke kann man nach rechts in die Mühlstraße einbiegen und nach wenigen Minuten den Herzoglichen Weinberg erreichen – und dort ein kühles Gläschen genießen und nebenbei Wissenswertes über den Weinanbau erfahren. Oder man schlendert ins Zentrum und stattet der Stadtkirche St. Marien einen Besuch ab – für viele die kleine Schwester des Naumburger Doms. Über all dem thront das Schloss Neuenburg, darin Museen zum Hochmittelalter und zum Weinanbau. Etwas daneben ragt trutzig der Bergfried Dicker Wilhelm auf.
Zum Abschluss also Wein statt Wasser. Genauer gesagt ein Glas Weißburgunder im Restaurant Burgmühle mit Blick auf das Wehr Freyburg. Direkt gegenüber, am anderen Unstrut-Ufer, schiebt eine gut gelaunte Gruppe ihre Canadier für die Weiterfahrt Richtung Naumburg ins Wasser. Aber das kann warten.

Reiseinfo

Etappen:
· Saale, Camburg-Naumburg, 27 km.

Einsetzstellen: nach dem Wehr auf der linken Seite (Anfahrt über die Bahnhofstraße, vorbei am Sportplatz Camburg). Zweite, eigentlich die offizielle, häufiger genutzte Einsetzstelle hinter der Straßenbrücke am rechten Ufer mit Parkplätzen an einer Straße namens Marienplatz.
Umtragen: Wehr in Bad Kösen, Steinschüttung Altenburg.
Aussetzstelle: Campingplatz Blütengrund, Naumburg. Wer nicht so weit paddeln will, kann die Tour auch in Bad Kösen beenden (oder dort eine Übernachtung einlegen).
· Unstrut, Kirchscheidungen-Freyburg, 14 km (weiter bis Naumburg 20 km).
Einsetzstelle: Campingplatz Outtour, Zur Unstrut 65, 06636 Laucha, Ortsteil Kirchscheidungen (auch Nicht-Gäste des Campingplatzes dürfen hier einsetzen).
Umtragen/Schleusen: zwei Schleusen, Laucha und Mühle Zeddenbach. Wer nach Naumburg weiter will, muss auch die Schleuse Freyburg passieren oder umtragen.
Aussetzstelle: vor der Schleuse Freyburg am rechten Ufer oder am Naumberger Blütengrund (Saale, rechtes Ufer).

Charakter der Touren: auf der Saale meist friedfertiges Wasser. Es gibt aber ein paar Abschnitte mit flotterer Strömung und ein paar Schwallstrecken – etwas Bootsbeherrschung kann nicht schaden. Das Befahren der Staustufe Altenburg ist Wildwasserpaddlern mit entsprechender Erfahrung und Ausrüstung vorbehalten.
Die Unstrut ist ein ruhiger Wanderfluss, der auch Einsteigern das Leben leicht macht. Vor dem Wehr Freyburg sollte man sich rechtzeitig ans rechte Ufer halten, um nicht in den Sog des Wehrs zu geraten.
Für beide Flüsse gilt: An den Umtragestellen spart ein Bootswagen reichlich Paddlerkräfte.

Befahrungsregeln: auf der Saale beidseitiges Uferbetretungsverbot ab Kilometer 177,3 (Straßenbrücke) bis Kilometer 176,6 (Eisenbahnbrücke Saaleck), rechtsseitiges Uferbetreungsverbot ab Kilometer 175 (Schiffsanleger Rudelsburg bis Kilometer 174.
In jedem Fall sollte man nur die offiziellen Ein- und Ausstiegsstellen verwenden, Abstand halten zu Ufer- und Schilfzonen und alles vermeiden, was Tiere am Wasser stören könnte. Zelten und Lagerfeuer nur auf ausgewiesenen Camping- und Biwakplätzen. Dass man seinen Müll mitnimmt, dürfte selbstverständlich sein.

Bootsverleih/organisierte Touren:
· Outtour, Laucha/Kirchscheidungen, www.outtour.de
· Kanu-Fahrrad-Station, Karsdorf, www.kanuverleih-nebra.de
· Kanutours Camburg, www.kanutours-camburg.de
· Saale Kanu Camp, Bad Kösen, www.saalekanucamp.de
· Saalestrandkanu, Jena und Naumburg, www.saalestrand-kanu.de

Campingplätze:
· Outtour, Zur Unstrut 55, Laucha an der Unstrut, Ortsteil Kirchscheidungen, www.outtour.de. Top-Anlaufstelle für Paddler: Bootsverleih (Canadier und Kajaks), Transfers, geführte Touren, neben Plätzen für Zelte und Wohnmobile auch »feste« Unterkünfte in zwei Schäferwagen und ein Tipidorf, Paddlerfrühstück, Grillbuffet, Weinverkostung.
· Campingplatz Bad Kösen, www.campingbadkoesen.de. Mit Tourenanbieter Saale Kanu Camp (www.saalekanucamp.de)
· Campingplatz Blütengrund, Naumburg, www.campingplatz-naumburg.de
· Unstrutcamp in Laucha, www.unstrutcamp.de

Weitere Unterkünfte, Hotels, Pensionen: www.saale-unstrut-tourismus.de/uebernachten/#

Weingüter: www.saale-unstrut-tourismus.de/wein-genuss/weingueter/

Literaturtipp:
· Manfred Schröder: »Die schönsten Kanutouren in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen«, DKV-Verlag

Weitere Infos: Saale-Unstrut-Tourimus, Tel. (0 34 45) 23 37 90, E-Mail info@saale-unstrut-tourismus.de, www.saale-unstrut-tourismus.de