Im neuen Heft schildert Naina Adhikari, eine junge Frau aus Indien, ihren Weg in den Wildwasser-Sport. Ihr Einstieg in diese immer noch von Männern dominierte Paddelsparte war alles andere als einfach – zumal sie in ihrem patriarchalisch geprägten Heimatland mit Vorurteilen und Rollenklischees zu kämpfen hatte. Auch in ihrer Familie musste sie reichlich Überzeugungsarbeit leisten. Eine Frau im Extremsport, und dann auch noch in einem, der in Indien (gelinde gesagt) eine Randerscheinung ist – ein steiniger Weg. Aber Naina hat ihn beschritten und sich ihren Traum erfüllt: eine Wildwasser-Expedition nach Chile.
Das Abenteuer des Lebens
Einen ganz anderen Traum hat Stefan Maier aus Garmisch-Partenkirchen in die Tat umgesetzt. Als er noch ein kleiner Junge war, hatte ein Onkel beiläufig zu ihm gesagt: »Wenn du hier in die Loisach pieselst, fließt’s bis zum Schwarzen Meer.« Die Bemerkung setzte sich fest, der Traum, der daraus entstand, auch. 40 Jahre später, am 13. August 2022, war es dann soweit: Stefan Maier setzte sich im eigenen Garten an der Loisach ins Kajak und paddelte los. Am 2. Oktober erreichte er das Schwarze Meer, am Geburtstag seines Onkels. »Das Abenteuer meines Lebens«, sagt Stefan Maier über diese Wochen. Und fügt hinzu, dass er heute mit ganz anderen Augen auf seinen Garten und auf die Loisach schaut.
Eine Zeitlang aussteigen – aber wie?
Die Vermutung liegt nahe, dass viele Paddler ähnliche Träume hegen. Mal eine Zeitlang raus aus dem alltäglichen Trott. Ein paar Wochen oder gar Monate einen Fluss in Kanada entlang paddeln, abseits der Zivilisation. Die Küste Grönlands erkunden oder Wuchtwasser in Chile, ohne Zeitdruck im Gepäck. Oder irgend etwas in der Richtung. Im Weg steht dem oft Folgendes: Job und Familie, Zeit und Geld. Wie man seine Träume vielleicht trotzdem verwirklichen kann, verrät Norbert Blank in unserer neuen Serie »Aussteigen auf Zeit«.
Das neue KANU ist ab Freitag, 2. Juni, im Handel. Außerdem hier zu haben: https://shop.jahr-tsv.de/kanu/2047728?itemId=2047728&productId=70521255